Schülersprachaustausch

Die Einbindung der Südringgauschule Herleshausen in die Partnerschaft

Der Beginn der Verbindung zur bretonischen Gemeinde Cléder ist durch eine ganz intensive Reisetätigkeit gekennzeichnet, wobei die Besuche der Delegationen aus den Gemeinden recht munter hin- und hergingen. Eine wahre Begeisterung zeigten die Bürger Herleshausens und der umliegenden Gemeinden, so dass in den Jahren 1964 bis 1970 ziemlich regelmäßig Besuch und Gegenbesuch die Bekanntschaften der Gemeinden und ihrer interessierten Einwohner förderten. Während sich die Erwachsenen meist im Frühling und im Herbst auf den Weg machten, war der Sommer für den Austausch der Jugendlichen wie geschaffen. In den langen Ferien starteten voller gespannter Erwartung die Schüler aus unserer Gemeinde Richtung Westen, zwei Wochen mit Einzelbett in einer Gastfamilie, umsorgt und geführt meist von Lehrern der Südringgauschule. 

Ein Erinnerungsfoto vor Abfahrt wurde regelmäßig in Bebra geschossen. Das war sozusagen der „Fernbahnhof“ Herleshausens, die Reise ging ja mit dem Zug. Große Koffer und mehr oder weniger mutige Reisende hatten ihren Spaß im D-Zug bis ins ferne Paris. Dort erwartete alle, aber ganz besonders die verantwortlichen Begleitpersonen, die erste große Herausforderung. Die Stadt hat eine Vielzahl von Kopfbahnhöfen. Kommt man in Nord an und will im Süden wieder raus, bleibt nur die Stadtquerung mit der Metro-Untergrundbahn. Da sollte nun kein Schüler und auch kein Koffer verloren gehen.

Es sind immer alle angekommen, meist waren es mehr als zwanzig Personen. Alle sind auch wieder wohlbehalten zurückgekehrt und dazwischen lagen zwei herrliche Ferienwochen in Cléder. Strand, Begegnungen, Ausflüge, Alltag – viele dauerhafte Verbindungen und Freundschaften entstanden, viele positive Erinnerungen blieben.

Gleichermaßen verbrachten auch Schüler aus Cléder ihre Ferien in Herleshausen und seinen Ortschaften. Jetzt waren die Familien im Südringgau Gastgeber, sehr oft für die Jugendlichen, bei denen man in der Partnerstadt untergebracht war. 

Mitte der 70er Jahre verlagerten sich die Ebenen, jetzt gingen Vereine aufeinander zu und besuchten sich gegenseitig. Während im Fußball keine dauerhafte Beziehung geschaffen werden konnte, gelang dies aber besonders intensiv im Volleyball. In den 80ern war die Freundschaft zwischen den Sportlern ein Garant für Begegnung und Kontinuität neben den Anstrengungen der Gemeindeverwaltungen in Cléder und Herleshausen.

Als im Jahre 1994 der 30. Geburtstag der Verschwisterung (französisch: Jumelage) gefeiert werden konnte, gab dies neuen Elan mit Impulsen aus vielen Richtungen. Wieder war die Südringgauschule beteiligt und hatte in Rektor Bernhard-Hermann Roth nicht nur einen tätigen Förderer, sondern auch einen immer präsenten Dolmetscher. Immerhin zwei Busse machten sich auf den Weg in die Bretagne zum Jubiläumsfest. Kern der Reisegruppe war die Bläsergruppe der Südringgauschule, zahlenmäßig erweitert durch viele mitreisende Familienangehörige und Freunde der „Jumelage“. 

Als 1996 unser Freundschaftsbund gegründet worden war, konnte sehr schnell wieder eine Regelmäßigkeit in den Besuchen erreicht werden. Jetzt hatte der auf breiter Basis in der Bevölkerung stehende Verein diese zentrale Aufgabe übernommen, was in Zusammenarbeit mit dem gleichartigen Verein in Cléder (Comité de Jumelage) bestens gelang. Die Gemeinden und ihre Bürgermeister waren verlässliche Förderer und Unterstützer. Im jährlichen Wechsel fanden jetzt die Busreisen statt, die Schüler der Südringgauschule waren sehr oft in diese Reisegruppen eingebunden. Wiederum ein Geburtstagsjubiläum (2004, 40 Jahre Verbindung zwischen Herleshausen und jetzt auch Lauchröden mit Cléder) kann im Rückblick als der neuerliche Startschuss für die Begegnung zwischen Schülern aus Herleshausen und dem College Notre Dame d’Espérance in Cléder benannt werden.

Gemeinsam mit den Erwachsenen reisten die Jugendlichen nun regelmäßig alle zwei Jahre in die Partnergemeinde. Jung und alt wurden während der Fahrt zu einer vertrauten Gemeinschaft und genossen die Tage bei den Freunden am Meer. Die Schülerinnen und Schüler waren stets zu zweit oder zu dritt untergebracht und fanden schnell Anschluss an gleichaltrige Jugendliche in der bretonischen Gemeinde.

Nach der pandemiebedingten Pause hoffen wir auf eine Fortsetzung der Reisetätigkeit und freuen uns auf die geplante Fahrt im Juni 2023.

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